Marcus Opellius Macrinus wurde im Jahre 164 in Caesarea Mauretaniae-Cherchel geboren. Der gebürtige Maure war der erste römische Kaiser, der nicht dem Senatorenstand angehörte. An die Macht gelangte er durch ein Mordkomplott gegen Caracalla, dem dieser während seines Feldzuges gegen die Parther am 8. April 218 bei Carrhae zum Opfer fiel; am 11. April ließ er sich zum Kaiser ausrufen und nannte sich fortan M. Opellius Severus Macrinus. Im Juni/Juli 218 starb er in Archelaïs-Aksaray in Kappadokien, nachdem seine Truppe in einer Schlacht bei Antiocheia am Orontes gegen die Streitmacht des Elagabal die Flucht ergriffen hatte.
Cassius Dio LXXIX 20,1 (Geburtstagsfeier des Diadumenian)
Quellen
Cassius Dio LXXIX 17,1.
„Nachdem nun das erste Schreiben verlesen worden war, wurden für Macrinus und seinen Sohn all die entsprechenden Beschlüsse gefaßt; dabei wurde der Letztere zum Patrizier, Princeps Iuventutis und Caesar ernannt. Macrinus nahm sämtliche Auszeichnungen, abgesehen vom Pferderennen, an, das anläßlich seines Regierungsantritts beschlossen worden war. Die Ablehnung geschah mit der Begründung, das Ereignis sei schon durch die Spiele am Geburtstag des Severus genügend gefeiert worden.” (Übers. nach O. Veh)
Cassius Dio LXXIX 18,1:
„Und die Forderung ward laut, dass das an seinem Geburtstag (d.h. an Kaiser Caracallas) gefeierte Pferderennen abgeschafft, die zu seinen Ehren errichteten goldenen und silbernen Standbilder samt und sonders eingeschmolzen und jene, die ihm Angeberdienster geleistet hätten, eifrigst aufgespürt und schnell bestraft werden sollten.”
Cassius Dio LXXIX 20,1 (Geburtstagsfeier des Diadumenian):
„Das Volk aber, das sich bei dem Wettkampf einer Entdeckung nicht entziehen konnte und durch seine große Menge ermutigt fühlte, brach bei dem Pferderennen anläßlich des Geburtstages des Diadumenianus - es war der 14. September - in lautes Geschrei aus.”
Cassius Dio LXXIX 21,3-4:
„ ... Ferner wurde Lucius Priscillianus vom Senat selbst zur Rechenschaft gezogen, ein Mann, ebenso berüchtigt wegen seines frechen Auftretens wie durch seine Schlächtereien von wilden Tieren, (4) kämpfte er doch in Tusculum wiederholt mit jeweils einer großen Zahl von ihnen, so dass er die Spuren ihrer Bisse an sich trug. Ja einmal nahm er es allein zugleich mit einem Bären, einem Panther, einer Löwin und einem Löwen auf. ... ”
Cassius Dio LXXIX 22,1:
„Flaccus aber wurde mit der Lebensmittelverteilung beauftragt, einem Amt, das Manilius vorher als Lohn für seine falsche Anklage gegen Flaccus empfangen hatte. Und dieses Amt wurde später mit der Verteilung der Gaben, die bei den durch die praetores maiores veranstalteten Spielen - außer jenen zu Ehren der Flora - stattfand, ... ”
Cassius Dio LXXIX 25,2-4 (griech. Text):
(2) ... τό τε θέατρον τὸ κυνηγετικὸν κεραυνοῖς ἐν αὐτῇ τῇ τῶν Ἡφαιστίων ἡμέρᾳ βληθὲν οὕτω κατεφλέχθη ὥστε τήν τε ἄνω περιβολὴν αὐτοῦ πᾶσαν καὶ τὰ ἐν τῷ τοῦ κύκλου ἐδάφει πάντα κατακαυθῆναι, κἀκ τούτου τὰ (3) λοιπὰ πυρωθέντα θραυσθῆναι. οὐδὲ ἐπαρκέσαι αὐτῷ οὔτε ἀνθρωπίνη ἐπικουρία, καίπερ παντὸς ὡς εἰπεῖν ὕδατος ῥέοντος, οὔθ᾽ ἡ τοῦ οὐρανίου ἐπίρροια πλείστη τε καὶ σφοδροτάτη γενομένη ἠδυνήθη: οὕτω που καὶ τὸ ὕδωρ ἑκάτερον ὑπὸ τῆς τῶν σκηπτῶν δυνάμεως ἀνηλίσκετο, καὶ ἐν μέρει καὶ αὐτὸ τοῦτο προσεσίνετο, ὅθεν ἡ θέα τῶν μονομαχιῶν ἐν τῷ σταδίῳ ἐπὶ πολλὰ ἔτη (4) ἐτελέσθη. ... ἐνεπρήσθη μὲν γὰρ καὶ ἄλλα τινά, καὶ τῶν βασιλικῶν κτημάτων μάλιστα, ἐν τῇ ἀρχῇ αὐτοῦ πολλάκις, ὅπερ που καὶ αὐτὸ ἐξαίσιον ἀεί ποτε νενόμισται: ἐκεῖνο δὲ δὴ ἄντικρυς ἐς αὐτὸν φέρειν, ὅτι καὶ τὴν ἱπποδρομίαν τοῦ Ἡφαίστου κατελελύκει, ...
(2) Das Jagdtheater wurde gerade am Tage der Vulkanalien vom Blitz getroffen und der nachfolgende Brand vernichtete das ganze obere Rund und alles, was sich in der Arena unten befand. Schließlich wurde der Rest des Baues ein Raub der Flammen und in Schutt gelegt. (3) Weder konnte Menschenkraft gegen den Brand Abhilfe schaffen - obwohl fast das ganze Leitungswasser floss - noch auch das himmlische Nass, das in gewaltigen und heftigen Regenschauern niederging: In solchen Maßen wurde das aus beiden Quellen strömende Wasser von der Macht der Blitze aufgezehrt, ja trug bis zu einem gewissen Grade auch noch zur Zerstörung bei. Dies hatte zur Folge, dass die Gladiatorenkämpfe viele Jahre hindurch im Stadion abgehalten werden mußten. (4) ... Zwar verbrannten unter der Regierung des Macrinus noch zahlreiche weitere Objekte, vor allem kaiserlicher Besitz, was an sich schon immer als ein schlimmes Vorzeichen gegolten hatte, indessen schien der erwähnte Brand doch in unmittelbarer Beziehung zum Kaiser zu stehen, da er auch dem Pferderennen zu Ehren des Vulkan ein Ende gesetzt hatte.” (Übers. nach O. Veh)
Literatur
RE XVIII 1 (Stuttgart 1939) 540-558 s.v. (Harald von Petrikovits)
K.-P. Johne, M. Opellius Macrinus. In: Leiva Petersen (Hrsg.): Prosopographia Imperii Romani, 2. Auflage, Teil 5, de Gruyter, Berlin 1970–1987, S. 445–450 (O 108).
P. Cavuoto, Macrino (Neapel 1983)
Dizionario epigrafico di antichità romane, V 6–7 ( Rom 1991) 169-198 s.v. Macrinus (M.G. Granino Cecere)
G. Marasco, L’idéologie impériale de Macrin, Revue des Études Anciennes 98, 1996, 187–195.