Kennzeichnende Bewaffnung sind eine Schiene am linken Bein, Binde am rechten, am rechten Arm Bandage, Visierhelm mit Krempe und großem Busch, großer Schild (scutum) und gerades Schwert. Ihr Name bis ca. in die Zeit von Kaiser Caligula belegt und sie wurden dann durch den hoplomachos abgelöst.
Quellen
Zum Jahre 308 v.Chr. bei Livius IX 40,17 (latein. Text):
„ (1) Unmittelbar darauf gab einen Krieg bei den Samniten mit gleich großer Gefahr und gleich ruhmvollem Ausgang. Neben ihren anderen Kriegsvorbereitungen hatten sie dafür gesorgt, dass ihre Schlachtreihe in neuen Waffenprunk erstrahlte. (2) Es waren zwei Heere. Die Schilde des einen hatten sie mit Gold, die des anderen mit Silber verziert. Die Form ihres Schildes war folgende: Oben, wo die Brust und die Schultern geschützt werden, war er breiter. Er verjüngt sich dann gleichmäßig. Unten lief er um der Beweglichkeit willen ziemlich spitz zu. (3) Eine Schwammpolsterung (spongia pectori) diente als Schutz für die Brust, und der linke Unterschenkel war durch eine Beinschiene (ocrea) geschützt. Die Helme hatten einen Helmbusch (galeae cristatae), der die Leute größer erscheinen ließ. Die Tuniken waren bei den Soldaten mit den Goldschilden buntschillernd, bei denen mit den Silberschilden aus strahlendweißem Leinen. ...
(17) Die Römer gebrauchten also die Prunkwaffen der Feinde zur Ehre der Götter; die Kampaner dagegen bewaffneten aus Überheblichkeit und in ihren Hass auf die Samniten die Gladiatoren mit dieser Ausrüstung - ein Schauspiel, das es bei ihren Gastmählern gab - und bezeichneten sie mit dem Namen »Samniten«." (Übers. H.J. Hillen)
Varro, de lingua latina V 142:
Eius summa pinnae ab his quas insigniti milites in galeis habere solent et in gladiatoribus Samnites.
Cicero, pro Sestio LXIV (134).
Cicero, de oratore II 325:
Conexum autem ita sit principium consequenti orationi, ut non tamquam citharoedi prooemium adfictum aliquid, sed cohaerens cum omni corpore membrum esse videatur. Nam non nulli, cum illud meditati ediderunt, sic ad reliqua transeunt, ut audientiam fieri sibi non velle videantur. Atque eius modi illa prolusio debet esse, non ut Samnitium, qui vibrant hastas ante pugnam, quibus in pugnando nihil utuntur, sed ut ipsis sententiis, quibus proluserint, vel pugnare possint.
Horaz, epistulae II 2,97 f.:
„Treffer stecken wir ein und zermürben den Gegner durch gleichviel
Hiebe in langem Samnitergefecht, das die Nacht erst läßt enden."
Artemidoros, Traumdeutung II 32.
Darstellungen
Terracotta-Statuette; FO Volubilis; AO: Rabat, Archäologisches Museum
Lit.: R. Thouvenot, Volubilis (Paris 1949) 27; De l'Empire romain aux Villes impériales - 6000 ans d'art au Maroc, Musée du Petit Palais (Paris 1990) 346 Nr. 81.
Literatur
Ch. Daremberg - E. Saglio (Hrsg.), Dictionnaire des Antiquités Grecques et Romaines (Paris 1918) 1584 s.v. Gladiateur (G. Lafaye).
RE Suppl. III (Stuttgart 1918) 777 s. v. gladiatores (K. Schneider).
L. Friedländer - G. Wissowa, Darstellungen aus der Sittengeschichte Roms, II (Leipzig 192210) 73.
P. Couissin, Guerriers et Gladiateurs samnites, Revue archéologique 1930, 235-279.
L. Franchi, Rilievo con pompa funebre e rilievo con gladiatori al Museo dell'Aquila, in: R. Bianchi Bandinelli (Hrsg.), Sculture municipali dell area Sabellica tra l'età di Cesare e quella di Nerone, Studi miscellanei 10, 1963-64 (1966) 23-32.
M.G. Mosci Sassi, Il linguaggio gladiatorio (Bologna 1992) 168 f.
M. Junkelmann, Familia Gladiatoria, in: E. Köhne - C. Ewigleben (Hrsg.), Caesaren und Gladiatoren, Die Macht der Unterhaltung im antiken Rom. Begleitbuch zur Ausstellung Historisches Museum der Pfalz, Speyer, 9. Juli-1. Oktober 2000 (Mainz 2000) 45.
M. Junkelmann, Das Spiel mit dem Tod. So kämpften Roms Gladiatoren (Mainz 2000) 103 ff.
weblinks:
http://www.sanniti.info/smweap03.html
Virtual Egyptian Museum (Bronzestatuette)
http://www.medienwerkstatt-online.de/lws_wissen/vorlagen/showcard.php?id=13985&edit=0