In der älteren Forschung wurde das Gebäude Casa di Loreius Tiburtinus genannt, nach Wahlinschriften auf der Außenfassade des Hauses. Der aktuelle Name des Anwesens geht aus einem Bronzesiegel mit dem Namen D. Octavius Quartio hervor, den man für den letzten Besitzer der Villa hält.

Literatur: A. Maiuri, La casa di Loreio Tiburtino e la Villa di Diomede in Pompei, Monumenti Italiani, II 1 (Rom 1947); ders., L'ultima fase edilizia di Pompei (Rom 1947) 152 ff.; V. Spinazzola, Pompei alla luce degli scavi nuovi di Via dell'Abbondanza, I (Rom 1953) 367-434; P. Zanker, Pompeji - Stadtbild und Wohngeschmack, Kulturgeschichte der antiken Welt, 61 (Mainz 1995) 152 ff. Abb. 73-76.

Wandmalerei auf der Außenfassade; Gladiatorendarstellungen:

Die Malereien von der Fassade östlich des Eingangs in der Straße zum Amphitheater sind nicht erhalten.

Lit.: V. Spinazzola, Pompei alla luce degli scavi nuovi di Via dell'Abbondanza, I (Rom 1953) 415 mit Abb. 479; S. 657 Anm. 333; Th. Fröhlich, Lararien und Fassadenbilder in den Vesuvstädten. Untersuchungen zur „volkstümlichen" pompejanischen Malerei, Röm. Erg.-H. 32 (Mainz 1991) 313 F18; Pompei. Pitture e mosaici, III (Rom 1991) 108 Abb. 101; L. Jacobelli, Gladiatori a Pompei (Todi 2003) 76; M. Papini, Munera gladiatoria e venationes nel mondo delle immagini, Memorie, Accademia nazionale dei Lincei, Classe di scienze morali, storiche e filologiche, Accademia nazionale dei Lincei. Classe di scienze morali, storiche e filologiche, Atti della Accademia nazionale dei Lincei 19 (Rom 2004) 30.

Tierkämpfe; Terrasse i, Nordwand:

Raum i ist eine Terrasse, die den Wohntrakt gegen den südlich anschließenden Garten abschließt. An den Seiten der Wohneinheit grenzte diese direkt und ohne dazwischen liegende Terrasse an den Garten. Diese Gartenabschlußmauer weist somit verschiedene Vor- und Rücksprünge auf, die allesamt reich mit Megalographien bemalt sind. Mittig in der Terrassenfront liegt ein Nymphäum.

Die südwestlich und vom Garten aus gesehen linke Seite zeigt eine Megalographie 4. Stils mit Tierkämpfen, rechts unten erkennt man einen ruhenden Panther, links oben einen Jäger, den Spinazzola als Meleager gedeutet hat.

Lit.: V. Spinazzola, Pompei alla luce degli scavi nuovi di Via dell'Abbondanza, I (Rom 1953) 391 Abb. 444-445; K. Schefold, Die Wände Pompejis (Berlin 1957) 53; M.Th. Andreae, Tiermegalographien in pompejanischen Gärten, Rivista di Studi Pompeiani 4, 1990, 61 f. Abb. 17.

Orpheus mit den Tieren, Terrasse i, Nordwand:

Bei Schefold ist die Wandmalerei als nicht erhalten verzeichnet, ihr gegenüber befand sich eine ebenfalls als zerstört beschriebene mit der Geburt der Venus in der Muschel. Die Dekoration befindet sich links neben der Tür zu Raum h, gesehen von der Terrasse aus. Von Orpheus sind allein die Unterschenkel auf einem Felsschemel sichtbar, links dahinter schaut ein Löwe hervor, ähnlich der Darstellung in der Öffnet internen Link im aktuellen FensterCasa del Orfeo.

Lit.: V. Spinazzola, Pompei alla luce degli scavi nuovi di Via dell'Abbondanza, I (Rom 1953) 390; 408 Abb. 465 Mitte; K. Schefold, Die Wände Pompejis (Berlin 1957) 53; M.Th. Andreae, Tiermegalographien in pompejanischen Gärten, Rivista di Studi Pompeiani 4, 1990, 61; Pompei. Pitture e mosaici III (Rom 1991) 102 Abb. 89 (Orpheus). 90 (Venus in der Muschel).

Gladiatorenszenen; Garten, Südwand:

Die Malereien sind nicht vollendet.

Lit.: A. Maiuri, L'ultima fase edilizia di Pompei (1942) 150 ff.; M.Th. Andreae, Tiermegalographien in pompejanischen Gärten, Rivista di Studi Pompeiani 4, 1990, 61.